Specificity richtet den Fokus auf Positionen der zeitgenössischen Kunst, die die Besonderheit des Eigenen und des Fremden zum Gegenstand machen. Auf unterschiedliche Weise thematisieren sie das Repräsentationsbild, das als Spezifikum einer fremden Partikularität gelesen wird. Sie polarisieren den Blick neu, der es als fremd konstruiert, und legen künstlerisch dar, dass das Eigene erst aus der Erfahrung des Fremden gewonnen wird. Mehr noch zeigen sie, dass das Eigene — vor seiner Selbsterkenntnis — mit dem Fremden eins ist. Sie stellen eine Einheit dar, die weder linear noch binär, sondern multidimensional und dialogisch ist. Über den unzureichenden binären Denkschematismus des Fremden und des Eigenen hinaus verweist die Zur–Verfügung–Stellung dritter Werte auf das Gemeinsame, das uns alle umfasst und verbindet. So zeigt die Ausstellung jenseits der Programmatik, Unterscheidungen jeglicher Art zu befördern, die Vielschichtigkeit einer pluralen Subjektivität, die sich in der Kontingenz der Gesellschaft verwirklicht. Im dialogischen Moment des Aufeinandertreffens kultureller und subjektiver Vielfalt kommt auch die Leichtigkeit und Tiefe der Selbstbehauptung zum Ausdruck.
Dabei tritt ein unspezifisches Spezifikum hervor, das im selben Augenblick global wie lokal, national wie übernational, bürgerlich wie subkulturell, progressiv wie traditionell, autochthon wie allochthon ist: ein fremdes Eigenes, das zugleich eigenes Fremdes ist. Da dieses seine Besonderheit im Werden der Kulturen entfaltet, steht es durch seine Ungreifbarkeit in einem komplexen Verhältnis zur Gewalt der binären Markierungen, die es zu kolonisieren oder zu exotisieren versuchen. Aus diesem Grund wird dieses unspezifische Spezifikum des Öfteren zum Programm der Selbstermächtigung erhoben und als Schwarze Identität proklamiert. Durch die Vielfalt ihrer künstlerischen Anliegen veranschaulichen die Positionen innerhalb der Ausstellung die Ambivalenz und Unzulänglichkeit der dualistischen Verortung zwischen Fremdem und Eigenem. Denn sie behaupten die Fließbarkeit, Ungreifbarkeit, Komplexität, Dialogizität, Bestimmtheit und Unbestimmtheit eines nie abzuschließenden Selbst, das sich als fremdes Eigenes bzw. eigenes Fremdes über Länder und Kulturen hinweg bejaht.
Gefördert durch
Senator für Kultur Bremen, Arbeitnehmerkammer Bremen.
Specificity richtet den Fokus auf Positionen der zeitgenössischen Kunst, die die Besonderheit des Eigenen und des Fremden zum Gegenstand machen. Auf unterschiedliche Weise thematisieren sie das Repräsentationsbild, das als Spezifikum einer fremden Partikularität gelesen wird. Sie polarisieren den Blick neu, der es als fremd konstruiert, und legen künstlerisch dar, dass das Eigene erst aus der Erfahrung des Fremden gewonnen wird. Mehr noch zeigen sie, dass das Eigene — vor seiner Selbsterkenntnis — mit dem Fremden eins ist. Sie stellen eine Einheit dar, die weder linear noch binär, sondern multidimensional und dialogisch ist. Über den unzureichenden binären Denkschematismus des Fremden und des Eigenen hinaus verweist die Zur–Verfügung–Stellung dritter Werte auf das Gemeinsame, das uns alle umfasst und verbindet. So zeigt die Ausstellung jenseits der Programmatik, Unterscheidungen jeglicher Art zu befördern, die Vielschichtigkeit einer pluralen Subjektivität, die sich in der Kontingenz der Gesellschaft verwirklicht. Im dialogischen Moment des Aufeinandertreffens kultureller und subjektiver Vielfalt kommt auch die Leichtigkeit und Tiefe der Selbstbehauptung zum Ausdruck.
Dabei tritt ein unspezifisches Spezifikum hervor, das im selben Augenblick global wie lokal, national wie übernational, bürgerlich wie subkulturell, progressiv wie traditionell, autochthon wie allochthon ist: ein fremdes Eigenes, das zugleich eigenes Fremdes ist. Da dieses seine Besonderheit im Werden der Kulturen entfaltet, steht es durch seine Ungreifbarkeit in einem komplexen Verhältnis zur Gewalt der binären Markierungen, die es zu kolonisieren oder zu exotisieren versuchen. Aus diesem Grund wird dieses unspezifische Spezifikum des Öfteren zum Programm der Selbstermächtigung erhoben und als Schwarze Identität proklamiert. Durch die Vielfalt ihrer künstlerischen Anliegen veranschaulichen die Positionen innerhalb der Ausstellung die Ambivalenz und Unzulänglichkeit der dualistischen Verortung zwischen Fremdem und Eigenem. Denn sie behaupten die Fließbarkeit, Ungreifbarkeit, Komplexität, Dialogizität, Bestimmtheit und Unbestimmtheit eines nie abzuschließenden Selbst, das sich als fremdes Eigenes bzw. eigenes Fremdes über Länder und Kulturen hinweg bejaht.
Gefördert durch
Senator für Kultur Bremen, Arbeitnehmerkammer Bremen.