Die Ausstellung wurde bis zum 26. April 2019 verlängert
Die südafrikanische Fotokünstlerin Jodi Bieber, geboren 1966 in Johannesburg, zählt zu den bedeutenden Fotograf:innen der Gegenwart. In ihrem Werk beschäftigt sie sich mit gesellschaftlich relevanten Themen und macht auf Missverhältnisse aufmerksam, ob in ihrer Heimat Südafrika oder weltweit. Dabei verschafft sie Einblicke in Bereiche, die abseits des Rampenlichtes und des fotografischen Mainstreams liegen. Mitunter bricht sie Tabus, ohne dabei die Würde der abgelichteten Menschen zwecks der fotografischen Verewigung zu verletzten. Ihre Herangehensweise zeichnet sich durch ein ausgeprägtes Einfüllungsvermögen aus, das es ihr ermöglicht, ein empathisches Verhältnis zu ihrem Gegenüber aufzubauen.
Biebers Karriere begann 1994 mit den demokratischen Wahlen in Südafrika. Als Fotojournalistin arbeitete sie für die Zeitung The Star in Johannesburg. 1966 erhielt sie die prestigeträchtige Einladung, an der World Press Masterclass in Amsterdam teilzunehmen. Daraus ergaben sich neue Möglichkeiten: Weltweite Aufträge für internationale Zeitschriften und NGOs führten die Fotografin rund um den Erdball. Dabei entwickelte Jodi Bieber eine eigenständige Bildsprache, mit der sie sich als Fotokünstlerin etablieren konnte. Regelmäßige Ausstellungen im nationalen wie internationalen Kontext unterstreichen ihre Bedeutung in der Kunstwelt ebenso wie die Präsenz ihrer Werke in namhaften Sammlungen, darunter Artur Walther Collection, Fondazione Carispezia, Fondazione Fotografia Modena, François Pinault Collection, Iziko Museums Collection, Johannesburg Art Gallery, Oppenheimer Collection, Jean Paul Blachere–Foundation.
Vom 25. Januar bis zum 29. März 2019 ist Jodi Biebers Werk im Rahmen der thematischen Ausstellung Jodi Bieber — Works on Gender in Bremen zu sehen. Die Ausstellung findet gleichzeitig an zwei Orten statt: Vegesacker Geschichtenhaus und Galerie im Foyer der Arbeitnehmerkammer. Präsentiert werden Arbeiten aus drei umfassenden Bilderzyklen: Real Beauty, Quiet und Women who have murdered their husbands. Die drei Serien stellen die langjährige Auseinandersetzung der Künstlerin mit Fragen zu Geschlechterrollen, Geschlechterkonstruktion, Geschlechterungleichheiten und damit zusammenhängenden Konflikten im Kontext der zeitgenössischen Gesellschaft Südafrikas dar. Während Real Beauty die herrschende Ideologie weiblicher Schönheit mit ihren stilisierten Körperidealen in Frage stellt, setzt sich Quiet mit der Repräsentation des männlichen Körpers jenseits der klischierten Stereotype auseinander, die ihn als männlich konstruieren. Women who have murdered their husbands zeigt ihrerseits Frauenschicksale, die offenlegen, wie aus der Spirale häuslicher Gewalt Inhaftierung werden kann.
Jodie Biebers Beschäftigung mit Geschlechterfragen verweist nicht nur auf die generelle Auflösung restriktiver Definitionen von Geschlecht und Kunst, sondern auch auf einen Bewusstwerdungsprozess innerhalb der Gesellschaft. Die mediale Konstruktion des Körpers wiederum kennzeichnet eine Kategorie zeitgenössischer Erfahrung, die zugleich allgemein und spezifisch ist und durch die Bemühungen sozialer Bewegungen und das theoretische Engagement global werdender geisteswissenschaftlicher Disziplinen zunehmend kritisch reflektiert wird. Biebers Ausstellung in Bremen kann als ästhetische Auseinandersetzung mit zentralen Fragen der Gegenwart gesehen werden: den Machtverhältnissen der Geschlechterrepräsentation.
Die Ausstellung wurde gefördert von
Arbeitnehmerkammer Bremen
Die Ausstellung wurde bis zum 26. April 2019 verlängert
Die südafrikanische Fotokünstlerin Jodi Bieber, geboren 1966 in Johannesburg, zählt zu den bedeutenden Fotograf:innen der Gegenwart. In ihrem Werk beschäftigt sie sich mit gesellschaftlich relevanten Themen und macht auf Missverhältnisse aufmerksam, ob in ihrer Heimat Südafrika oder weltweit. Dabei verschafft sie Einblicke in Bereiche, die abseits des Rampenlichtes und des fotografischen Mainstreams liegen. Mitunter bricht sie Tabus, ohne dabei die Würde der abgelichteten Menschen zwecks der fotografischen Verewigung zu verletzten. Ihre Herangehensweise zeichnet sich durch ein ausgeprägtes Einfüllungsvermögen aus, das es ihr ermöglicht, ein empathisches Verhältnis zu ihrem Gegenüber aufzubauen.
Biebers Karriere begann 1994 mit den demokratischen Wahlen in Südafrika. Als Fotojournalistin arbeitete sie für die Zeitung The Star in Johannesburg. 1966 erhielt sie die prestigeträchtige Einladung, an der World Press Masterclass in Amsterdam teilzunehmen. Daraus ergaben sich neue Möglichkeiten: Weltweite Aufträge für internationale Zeitschriften und NGOs führten die Fotografin rund um den Erdball. Dabei entwickelte Jodi Bieber eine eigenständige Bildsprache, mit der sie sich als Fotokünstlerin etablieren konnte. Regelmäßige Ausstellungen im nationalen wie internationalen Kontext unterstreichen ihre Bedeutung in der Kunstwelt ebenso wie die Präsenz ihrer Werke in namhaften Sammlungen, darunter Artur Walther Collection, Fondazione Carispezia, Fondazione Fotografia Modena, François Pinault Collection, Iziko Museums Collection, Johannesburg Art Gallery, Oppenheimer Collection, Jean Paul Blachere–Foundation.
Vom 25. Januar bis zum 29. März 2019 ist Jodi Biebers Werk im Rahmen der thematischen Ausstellung Jodi Bieber — Works on Gender in Bremen zu sehen. Die Ausstellung findet gleichzeitig an zwei Orten statt: Vegesacker Geschichtenhaus und Galerie im Foyer der Arbeitnehmerkammer. Präsentiert werden Arbeiten aus drei umfassenden Bilderzyklen: Real Beauty, Quiet und Women who have murdered their husbands. Die drei Serien stellen die langjährige Auseinandersetzung der Künstlerin mit Fragen zu Geschlechterrollen, Geschlechterkonstruktion, Geschlechterungleichheiten und damit zusammenhängenden Konflikten im Kontext der zeitgenössischen Gesellschaft Südafrikas dar. Während Real Beauty die herrschende Ideologie weiblicher Schönheit mit ihren stilisierten Körperidealen in Frage stellt, setzt sich Quiet mit der Repräsentation des männlichen Körpers jenseits der klischierten Stereotype auseinander, die ihn als männlich konstruieren. Women who have murdered their husbands zeigt ihrerseits Frauenschicksale, die offenlegen, wie aus der Spirale häuslicher Gewalt Inhaftierung werden kann.
Jodie Biebers Beschäftigung mit Geschlechterfragen verweist nicht nur auf die generelle Auflösung restriktiver Definitionen von Geschlecht und Kunst, sondern auch auf einen Bewusstwerdungsprozess innerhalb der Gesellschaft. Die mediale Konstruktion des Körpers wiederum kennzeichnet eine Kategorie zeitgenössischer Erfahrung, die zugleich allgemein und spezifisch ist und durch die Bemühungen sozialer Bewegungen und das theoretische Engagement global werdender geisteswissenschaftlicher Disziplinen zunehmend kritisch reflektiert wird. Biebers Ausstellung in Bremen kann als ästhetische Auseinandersetzung mit zentralen Fragen der Gegenwart gesehen werden: den Machtverhältnissen der Geschlechterrepräsentation.
Die Ausstellung wurde gefördert von
Arbeitnehmerkammer Bremen